Soultalk mit Sophia Lenz von Monkey Mind Yoga

photo credit: Yvonne Schmedemann

Nach meinem Besuch im Yogaraum und bei den Yogis von Damn Good Yoga durfte ein Besuch bei Monkey Mind Yoga natürlich nicht fehlen, und so landete ich an meinem letzten Abend in der Hansestadt klitschnass aber super happy in Sophias Yogastunde.

Direkt zwischen der Sternschanze und Altona gibt es diesen kleinen super ruhigen Hinterhof und irgendwie hat auch dieses Studio diesen Wohnzimmer Wohlfühl-Charakter. 2010 hatten Sophia und Jette von Monkey Mind Yoga die Idee ihren eigenes Studio zu öffnen. Mit Sonja der dritten im Bunde fühlen sich die inzwischen gereiften Cheffinnen „ready for next-level-shit“ und nehmen die Hamburger mit auf ihre Reise zu mehr Einblick in den manchmal verstrickten Monkey Mind.

Sonja, Sophia und Jette photo credit: Yvonne Schmedemann

Neben einer klar durchstrukturierten Yogastunde, bei dem sowohl der Flow deines Atems als auch ein gesundes Alignment des Körpers im Vordergrund steht, nimmt dich Sophia mit ihrer Präsenz komplett mit ins Sein. Der schönste Moment war für mich der Augenblick in Shavasana, als mir dieser süße, vertraute Rauch von Palo Santo (einem heiligen Holz aus Südamerika) in die Nase stieß und ich mich gänzlich wie zu Hause fühlte.

Egal, ob du gerade erst mit Yoga begonnen hast oder selbst unterrichtest, eintauchen und abschalten wirst du hier auf jeden Fall können. Wer nicht so viel Yogaerfahrung mitbringt, ist auch wunderbar in den „Basic“ oder „Alignment“ Kursen aufgehoben. Lass dich einfach von Jette und der Crew von Monkey Mind Yoga beraten. Hier geht’s zum Kursplan.

photo credit: Yvonne Schmedemann

Weil Sophia nicht nur wunderbare Stunden gibt, sondern auch echt was zu sagen hat, hab ich sie mir gleich geschnappt. Meine airy fairy Reisesehnsucht hat sie auf jeden Fall wieder geweckt, aber lest selbst.

Was ist Yoga für Dich?

Yoga ist eine Art Landkarte für mich – rein oberflächlich kann ich erkennen wie alles auf der Welt, im Universum, in uns und zwischen uns verknüpft ist. Konkret zeigt es mir verschiedene Wege, um mich im Gesamtgebiet zurechtzufinden. Und zwar mehrdimensional.

Wofür steht Monkey Mind Yoga? Welche Yogis fühlen sich bei euch gut aufgehoben?

Der Begriff Monkey Mind entstammt dem Buddhismus und beschreibt die Natur des menschlichen Geistes. Ständig in Action – wie ein aufgekratzter Affe – produziert er mehr oder weniger hilfreiche Gedanken, die uns dann in mehr oder weniger große Schwierigkeiten bringen. Wir lehren Methoden in Form von Meditation und Asanas, um dem Kopfgeschnatter etwas Einhalt zu gebieten. Bei uns sind all diejenigen gut aufgehoben, die dynamische körperliche Aktivität nicht scheuen und offen für Weiterentwicklung sind.

Ein guter Yogalehrer ist für mich…

Ein guter Yogalehrer ist für mich ein Person, die offen und empfänglich für das ist, was in einer Yogaklasse tatsächlich passiert, um entsprechend flexibel auf die Bedürfnisse der Schüler einzugehen. Jemand, der erkennt wo Potenzial schlummert und genau dort die richtigen Knöpfe drückt. Das muss dann auch nicht immer angenehm sein – ehrlich ist mir am liebsten.

Wenn Geld keine Rolle spielen würde, wo wärest du und was würdest du tun?

Dann würde ich mein Leben zu noch größeren Teilen an neuen, unbekannten Orten verbringen und die Erfahrungsdichte ordentlich hochschrauben. Ich liebe das Abenteuer und würde meinem Piratenleben frönen, Freundschaften schließen, Stories kennenlernen und co-kreieren, meinen Wissensdurst stillen, tief tauchen und hoch fliegen.

Was nährt dich?

Ganz klar nährt mich das Draußensein, die Natur. Wald und Ozean, Berge und Täler. Auf täglicher Ebene nährt mich im wahrsten Sinne des Wortes mit Liebe zubereitete Nahrung voller Lebenskraft.

Was zehrt an dir?

Menschen, die den Schuss nicht gehört haben und in Gegenwart anderer ausschließlich um sich kreisen.

Wie sieht deine Self-Practice aus?

photo credit: Daniel Cramer

Aufstehen, meditieren, kleiner Body Stretch – so mein tägliches Ritual.

Wie bringst du Yoga in deinen Alltag?

Mein Yoga im Alltag ist, Aufmerksamkeit auch zwischen den Zeilen zu kultivieren und möglichst präsent und da zu sein. Im Umgang mit anderen und mir mir selbst, in meiner Wahrnehmung dessen was um mich herum geschieht. Da kann der Alltag ganz schön reichhaltig werden.

Was bringt dich sonst noch so in den Flow?

Körperlich ein gescheites Workout wie Kickboxen oder meine wöchentlichen Movement Sessions. Geistig ein fliegender Wortwechsel, wo die Kunst des Zuhören und Verstehens genauso wichtig ist, wie das Teilen von eigenen verschrobenen Gedanken und Ideen.

Was sind deine größten Hindernisse/Herausforderungen im Yoga/im Leben?

Ach weiß ich gar nicht, es ist alles immer in Bewegung und gute wie schlechte Erfahrungen tragen am Ende nur zur Fülle dessen bei, was wir Leben nennen. Ganz konkret fällt es mir aber gemeinhin nicht gerade leicht, mein Mitgefühl so gratismäßig unters Volk zu werfen. Um es mit Ben Howards Worten auszudrücken:

„Has the world gone mad or is it me?“

Das ist so eine Frage, die stelle ich mir häufiger!

Lieblingsasana?

Einfach weil ich die Dinge saugern auf den Kopf stelle: Handstand und Kopfstand.

Lieblingsort in HH?

Ich bin ein Kind der Elbe und verbringe viel Zeit unten am Fluss, die Geschäftigkeit des Hafens schafft bei mir so ein Gefühl der Verbundenheit mit der Welt. Ein Bierchen an der Strandperle ist immer eine sehr gute Idee.

Vielen Dank für deine Zeit und das Interview.

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