Soultalk mit Anina Grosser

Vor Kurzem war ich für die Svastha Yogalehrerfortbildung in Hamburg und dachte mir, dass wäre doch eine gute Gelegenheit mal in die Yogaszene der Hansestadt einzutauchen. Dank Thomas von getwetsoon hatte ich auch direkt ein paar Tipps und konnte meine doch sehr langen Ausbildungstage mit wunderbaren Yogastunden ausklingen lassen.

Dieses Mal landete ich bei Damn Good Yoga im Grindelviertel, dem Studiviertel von Hamburg. Die Crew von Damn Good Yoga beschreibt den Yogastil als eine zeitgenössische Yogaform – dynamisch, urban, ungezwungen und überhaupt nicht dogmatisch. Hier kann jeder so sein, wie er ist – und kann Yoga so in sein Leben integrieren, wie es eben am besten passt. Die Crew von DGY sind zwar spirituell, aber nicht esoterisch. Sie lieben Yoga, aber praktizieren es ohne Dogmen. Ihre Inspiration liegt im Vinyasa Flow und Yin Yoga, aber hier wird gerne mal über den Tellerrand geblickt, um neue Techniken und Bewegungsarten einzubinden oder verwandte Themen rund um das Thema Yoga (z.B. gesunde Ernährung, Life- und Health Coaching, Naturkosmetik, Ayurveda, Reiki) in die Klassen mit einzubeziehen.

Damn Good Yoga

„No dogma – just yoga“

Für die Yogis von Dann Good Yoga ist Yoga so viel mehr als nur die Asana-Praxis. Mit ihrem Studio möchten sie einen Ort schaffen, an dem Menschen zusammenkommen, gemeinsam die Matte ausrollen, schwitzen, lachen und Teil einer Community und eines ganz besonderen Lebensgefühls werden. Wachstum, gegenseitiger Support und Respekt stehen hier im Mittelpunkt. Konkurrenzdenken und Bad Vibes dürfen also getrost zuhause bleiben.

Ganz versteckt in einem Innenhof gelangt man zu dieser kleinen „Yogawohnung“ und kommt bei bei den kalten Temperaturen draußen mit all den anderen Studis bei core-stabilisierendem Vinyasa Yoga ganz gut zum Schwitzen.

Die starke Mitte spielt neben der gesunden Ausrichtung der Wirbelsäule eine wichtige Rolle bei Anina Grosser. Detailverliebt unterrichtet sie mit dem Fluss der Atmung und hat dabei immer einen motivierenden und aufheiternden Spruch auf den Lippen. Gerade bei den Bauchübungen dürfen wir ihr Blitze rüberschicken, sagt sie und bringt uns zum Lachen. Zum Glück mag ich Core-Stability und fühl mich in ihrer Stunde pudelwohl. Apropos Pudel, ihr kleine süße Hündin Lumi (kein Pudel eher ein Mischling) chillt während der Yogastunde seelenruhig neben ihr in Samadhi.

Was ist Yoga für Dich?

  • Yoga ist Einheit; wenn alle Teile meiner Selbst und das Universum in einem Team spielen. Die Akzeptanz, dass jeder Mitspieler anders ist und andere Bedürfnisse hat, aber doch auf das gleiche Ziel hinarbeitet. Nur im Einklang am stärksten. Also ja, irgendwie ist Yoga Team-Work von Körper, Geist und Seele im Universum.

Wie empfindest du die Yogaszene in HH? Gibt es hier viel Konkurrenz zwischen den Studios oder sogar yogische Kooperationen, Festivals/ gemeinsame Events?

  • Die Yogaszene in Hamburg hat mich letztes Jahr nach meiner Rückkehr in die Heimat nach langer Zeit im Ausland mit wunderbar weit geöffneten Armen aufgenommen und ich bin sehr dankbar. Die Community ist klein und fein und stetig wachsend. Es passiert eine Menge und es gibt viele Workshops und kleine und größere Festivals. Anders als London oder Sydney, dabei sehr einladend.

Ein guter Yogalehrer ist für mich…

  • intuitiv und bedacht zu gleichen Teilen

Wenn Geld keine Rolle spielen würde, wo wärest du und was würdest du tun?

  • Wahrscheinlich genau da wo ich bin, mit etwas mehr Freiraum hin und wieder ein bisschen länger in der Natur zu bleiben. In meinem Campern. Mit meinem Hund. Wandernd. Doch Cliche vielleicht 🙂

Was nährt dich?

  • Herausforderungen

Was zehrt an dir?

  • Herausforderungen

Liebster Yoga Sound zur Zeit?

  • Schwierig. Das wa sich während meiner eigenen Praxis höre ist häufig anders als das, was ich im Unterricht spiele. Da gibt es auch mal Taytay 🙂 . Ein Lied das im Moment immer wieder auftaucht ist “Strong” von London Grammar.

Wie sieht deine Self Practice aus?

  • Echt. Ich lasse mich leiten. Versuche Dinge des Alltags mit mir auf der Matte auszumachen. Es gibt lachen und weinen. Manchmal ist die Praxis sehr körperlich. Manchmal sitze ich da und starre vor mich hin. Ich observiere, lasse passieren und breche dann Muster auf. Oder versuche es zumindest.

Wie bringst du Yoga in deinen Alltag?

  • Manchmal auf der Matte, manchmal einfach nur drei mal tief durchatmen, wenn mir etwas oder jemand auf die Nerven geht, obwohl eigentlich gar nichts los ist.

Was bringt dich sonst noch so in den Flow?

  • Meine kleine Hündin Lumi.

Deine Tipps für mehr Achtsamkeit im Alltag:

  • Drei Mal tief durchatmen. Es gibt einen Grund warum es ein altbewährtes Sprichwort ist: Die paar Sekunden helfen Abstand von unseren ersten Impulsen zu gewinnen und manchmal fällt unsere Reaktion dann doch ganz anders aus als der erste Impuls zunächst suggeriert.

Was sind deine größten Hindernisse/Herausforderungen im Yoga/ im Leben?

  • Ungeduld. Ich bin sehr ungeduldig, meistens mit mir selbst.

Lieblingsasana?

  • Wild-thing

Lieblingsmantra?

  • Ich bin genug

Lieblingsort/cafe/restaurant in HH?

  • Lieblingsort: Das Alstertal, dort bin ich groß geworden.
  • Cafe: Le petit Cafe für “naughty Sundays”.
  • Restaurant: Carmagnole.
Vielen lieben Dank für deine Zeit!
Mehr zu Anina findet ihr auf ihrem Blog.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.