Warst du schon mal für längere Zeit auf engstem Raum mit ganz vielen Menschen, die scheinbar ganz anders ticken als du selbst? Nein? Ich schon. Zumindest kommt es mir am Anfang jeden Sommers immer wieder so vor. Jedes Mal aufs Neue tauche ich in diesen kleinen Mikrokosmos namens Surfcamp ein. Umgeben von Surfern und denen, die es werden wollten fand ich mich in den letzten Sommern in der selbst erschaffenen kleinen „Good-Vibe Area“ wieder, zünde Räucherstäbchen oder Süßgras an, baute Traumfänger oder tanzte eine Runde mit meinem Hulla Hub, während das Nachbarcamp unmittelbar began Bierfeste zu feiern und beduselt und leicht bekleidet über eingeseifte Plastikfolien Rutsch und Flutsch zu spielen. Die 90iger schienen wieder aufzuleben und die Backstreet Boys begleiteten mich musikalisch, während ich den Mädels aus dem Camp Vogelfedern in die Haare flechtete und ihnen was über Yoga erzählten wollte. Was ich aus diesen Sommern mitnehme und was das Ganze mit dem Beatles Klassiker zu tun hat, erfährst du hier.
Hang Loose, because Big Brother is watching you!
Wer selbst Surfer ist, oder zumindest diese spezielle Gattung Mensch schon mal erleben konnte, stellt schnell fest, dass Spiel, Spaß und eine gewisse Lässigkeit von dieser Subkultur ausgehen. Wenn ich mich definieren müsste, stünde ich mit Sicherheit mit einem Bein in dieser Hang-Loose Society und dennoch steckt in mir dieser „yogischer Spießer“, ein Möchtegern-Weltverbesserer und Veganowski, der Bewusstsein auftischen will und vorm Essen Pacha Mama dankt. Pacha Mama ist dabei kein Lieferservice, sondern der lateinamerikanische Ausdruck für Mutter Erde, erkläre ich meinen neuen Freunden am Essenstisch.
Sei doch (k)ein Spießer?!
Es muss gar nicht der Surfer vs. Yogi Battle sein, denn auch hier gibt es, wenn man tief genug schaut, am Ende doch mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Aber stell dir vor, du gehst auf Weltreise, und kehrst nach langer Zeit an deinen Heimatort am besten direkt in dein Elternhaus zurück. Dort sind deine Eltern die Spießer und du der verträumte Vagabund voller Ideale, erleuchtender Erkenntnisse über die Welt und völlig Pleite. Stell dir vor, du ziehst wieder bei deinen Eltern ein, und bist plötzlich in diesem „Mikrokosmos der Oberspießer“ zuhause. Wie schnell wird aus dieser räumlichen und emotionalen Enge ein Krisenherd, weil einfach Welten aufeinander treffen? Fakt ist wir leben zwar alle auf dem selben Planeten und dennoch gleichzeitig in unseren eigenen kleinen Mikrokosmen. Sobald wir unsere Komfortzone verlassen und uns aus unserer kleinen vertrauten Blase heraus trauen, werden wir mit unzähligen Sichtweisen und Lebenskonzepten konfrontiert. Nicht selten stoßen wir hier auf kognitive Dissonanz, denn über den eigenen Tellerrand zu schauen, fällt uns zunächst nicht leicht.
Let it be – Leben und leben lassen
Lass es sein, bedeutet nicht, diese ungemütliche Konfrontation und Enge mit Menschen die anders denken, fühlen und handeln als du zu vermeiden. Let it be heißt im Grunde nichts anderes als:
„Lass alles und jeden sein, wie er/sie/es ist, denn es IST ja bereits.“
Das Jetzt zu bekämpfen, im Widerstand mit der Welt, den Mitmenschen, mit sich selbst zu sein ist völlige Energieverschwendung. Meine Freunde hassen mich manchmal für den Satz: „Es ist wie es ist“, aber den gegenwärtigen Augenblick wie er ist nicht anzunehmen und zu bekämpfen, macht ihn nicht besser. Im Gegenteil, je mehr wir im Widerstand sind mit uns, mit unseren Freunden, oder der Umwelt, umso weniger Kraft haben wir dafür unsere Aufmerksamkeit auf die Dinge zu richten, die unserer Meinung nach besser sind. Unser Problem ist, das wir so in unserer eigenen Sicht auf die Dinge gefangen sind, und glauben jeder sollte so denken, fühlen und handeln, wie wir es gerade tun. Das nennt man in der Sozialwissenschaft die Reziprozität der Perspektive. Aber es gibt unzählige Perspektiven die Dinge zu betrachten, unzählige Wahrheiten und persönliche Geschichten, die uns dazu bringen eben so zu sein wie wir gerade sind. Realität ist immer eine Sache der Wahrnehmung, Wahrnehmung eben eine Sache der Perspektive und die Perspektive eine Frage der persönlichen Geschichte und Erfahrung. Was Empathie wirklich bedeutet, ist sich so sehr in die Sicht eines anderen Menschen hineinzufühlen, bis da Verständnis ist. Meistens scheitern wir aber an der Loslösung unserer eigenen Sicht auf die Dinge.
Das worauf du deine Aufmerksamkeit richtest, wächst!
Solange wir auf den Mangel, auf die negativen Eigenschaften unserer Mitmenschen oder auf unsere eigene Unzulänglichkeit fokussieren, kommen wir nicht aus unserer selbst erschaffenen Daily Soap heraus. Im Gegenteil, das, was wir so nervend empfinden, verstärkt sich sogar. Unsere Gedanken sind stärker als wir meistens vermuten. Im Grunde sind sie die kleinste energetische Einheit, die mit der entsprechenden Emotion und dem Faktor Zeit mehr und mehr in der manifesten Welt in Erscheinung tritt. Auch im globalen Weltgeschehen versuchen wir Terrorismus mit „War against terrorism“ zu bekämpfen. Wie idiotisch, denn Krieg erschafft Krieg, und nur Frieden erzeugt Frieden.
Das Leben wäre so langweilig…
…wenn alle gleich wären. Auch wenn manchmal Welten aufeinander treffen, so zeigt uns das Verlassen der vertrauten Komfortzone immer mehr unsere eigenen Themen und öffnet uns für neue Erfahrungen. Je mehr wir jeden einzelnen mit all seinen Seiten annehmen, und je weniger wir versuchen die Menschen zu ändern oder zu belehren, umso entspannter wird das Zusammenleben. Die Unterschiedlichkeit und Vielfalt an Sichtweisen zu akzeptieren und vielleicht sogar schätzen zu lernen, banale Quatschgeschichten zu schreiben und die jugendliche Lässigkeit zu feiern, gibt auch den Yogi-Spießern wieder mehr Leichtigkeit zurück, die auf dem Weg der Erleuchtung vielleicht sonst auf der Strecke bleibt.
Nessi Gomes & Nick Barbachano – Truth
Alexander Ebert – Truth
The truth is that I never shook my shadow
Every day it’s trying to trick me into doing battle
Calling out ‚faker‘ only get me rattled
Wanna pull me back behind the fence with the cattle
Building your lenses
Digging your trenches
Put me on the front line
Leave me with a dumb mind
With no defenses
But your defense is
If you can’t stand to feel the pain then you are senseless
Since this,
I’ve grown up some
Different kinda figther
And when the darkness come, let it inside you
Your darkness is shining
My darkness is shining
Have faith in myself
Truth.
I’ve seen a million numbered doors on the horizon
Now which is the future you choose before you gone dying
I’ll tell you about a secret I’ve been undermining
Every little lie in this world comes from dividing
Say you’re my lover
say you’re my homie
Tilt my chin back, slit my troath
Take a bath in my blood, get to know me
All out of my secrets
All my enemies are turning into my teachers
Because
Light’s blinding
No way dividing
What’s yours or mine when everything’s shining
Your darkness is shining
My darkness is shining
Have faith in ourselves
Truth.
(Yeah)
Yes I’m only loving, only trying to only love
And yes, that’s what I’m trying to is only loving
Yes I’m only loving, trying to only love
I swear to god I’m only trying to be loving
Yes I’m only lonely loving
And yes I’m only feeling only loving, only loving
Ya say it ain’t loving, loving but my loving
I wanna only love til I’m only loving
I swear to god I’m only loving.
Trying to be loving, loving, loving, loving, loving, loving, love
Yes I’m only loving, yes I’m trying to only love
I swear to god I’m trying but I’m only loving
Ya say it ain’t loving, loving, loving, loving, love my love
But I’m only loving, loving, loving
The Truth.
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