Das Chakra System als 7-stufiges Modell des Universums
Hast du schon mal was von den sogenannten Chakras oder Energiezentren im Körper des Menschen gehört? Sieben energetische Hauptzentren beschreiben die progressive Entwicklung des Menschen von der unbewussten Materie zur Energie bis hin zum feinstofflichen Geist. Dabei ist ein Chakra ein durch energetische Kanäle (Nadis) gebündeltes Energierad. Jedes der sieben Chakras beschreibt spezifische Themen, Qualitäten und Herausforderungen, die der Mensch auf seiner Entwicklungreise erfahren und meistern darf.
Die sieben Chakras im Überblick

Aus einer eher entwicklungszentrierten Sicht limitieren die Chakras unsere Identität auf ein Bewusstseinslevel. Je nachdem auf welche Ebene unsere Lebensenergie (Shakti) zentriert ist, haben wir eine spezifische Sicht auf die Welt. In diesem Beitrag starten wir mit einem generellen Überblick über die sieben Chakren. In den nächsten Beiträgen gehe ich dann tiefer auf die einzelnen Chakras ein.
Wurzelchakra – Vertrauen vs. Misstrauen
Jedes Chakra kann einer bestimmen Entwicklungsphase des Menschen zugeordnet werden. Die Reise beginnt mit dem Wurzelchakra (Muladhara Chakra), das die ersten 18 Monate unseres Lebens prägt. Hier geht es um die physische Identität, um das Überleben des physischen Körpers, um das Recht hier zu SEIN und alles zu HABEN was wir zum Überleben brauchen. Vertrauen wir dem Leben, oder stehen wir der Welt misstrauisch gegenüber? Viele Menschen in Kriegsgebieten sind hauptsächlich in diesem Chakra verankert, da äußere Umstände es ihnen kaum ermöglichen ihre Grundbedürfnisse sicherzustellen.
Sakral Chakra – Vorlieben vs. Abneigungen
Ab 1,5/ 2 Jahren geht es für das Kind nicht mehr nur ums Überleben, sondern es entwickelt Vorlieben und Abneigungen. Hier rückt das Sakralchakra (Svadhistana Chakra) in den Vordergrund. Es geht um unsere psychische Identität, um das FÜHLEN & WOLLEN. Auf globaler Sicht ist ein Großteil der Menschheit in diesem Zentrum verankert. Unsere Konsumkultur spiegelt diese Ebene am besten wieder.
Solarplexus Chakra – Macht vs Ohnmacht

Zwischen dem 5. und 7. Lebensjahr fangen wir an durch das Fremdbild unserer Umwelt eine individuelle Identität in Form unserer Persönlichkeit zu entwickeln. Das Ego wird geboren und lernt sich im Spannungsfeld von Macht vs. Ohnmacht zurecht zu finden. Im sogenannten Solarplexus Chakra (Manipura Chakra) geht es vor allem um die individuelle Perspektive. Wenn wir unser Leben in die Hand nehmen und anfangen zu erkennen, dass alles was wir tun einen Einfluss auf unser Wohlbefinden haben kann, beginnen wir Verantwortung für unser Leben zu übernehmen. Global gesehen spiegelt die westliche Welt und der Kapitalismus diese Entwicklungsstufe wieder.
Aus der tantrischen Perspektive sind diese drei unteren Energiezentren, die die vom kollektiven menschlichen Bewusstsein bereits erweckt sind. Eine immer noch stark materielle Weltsicht spiegelt diese Bewusstseinsebenen wieder. Nur durch eine spirituelle Praxis oder tiefergehende Lebenserfahrungen kann unsere Lebensenergie über diese Stufen hinaus gehen. Global gesehen stehen wir gerade kollektiv auf einer Entwicklungsschwelle vom egozentrischen Weltbild hin zum sozialen Weltbild und bewegen und zunehmend Richtung Herzchakra (Anahata Chakra).
Das Herzchakra – Empathie vs. Egozentrismus

Sobald wir durch spirituelle Praxis unsere Lebensenergie (Shakti) Richtung Herzchakra bringen, kann die Kraft, die in diesem zentralsten Chakra gehalten wird, uns dabei helfen die niedrigeren drei Energiezentren zu überwinden, da laut der tantrischen Schriften das Herzchrakra 1000x mehr Energie halten kann, als die drei niedrigeren Chakras gemeinsam. Im Herzchakra geht es um die Kultivierung von Liebe und Mitgefühl für sich und andere. Es geht um das LIEBEN & GELIEBT WERDEN und um das Erkennen unserer Verbindung zum Ganzen. Das in Beziehung sein mit allem erweckt in uns unsere soziale Identität und damit auch unser Verantwortungsgefühl für die Erde und allen Wesen.
Kehlkopf Chakra – Eindruck vs. Ausdruck
Sobald Shakti das Kehlkopf Chakra (Vishuddha Chakra) erreicht, fangen wir an unsere kreative Identität zu kultivieren. Hier geht es um Kommunikation im Sinne von SPRECHEN & ZUHÖREN, also um das Aufnehmen von Eindrücken und unseren kreativen Ausdruck. Aus der Sicht der Sri Vidya Tradition geht es in diesem Zentrum um die Meisterschaft unseres Selbst. Wenn unsere Gedanken, Worte und Taten kohärent sind, und da kein Zweifel mehr ist, beginnt unser Geist die Materie zu formen und wir beginnen mit Hilfe der universellen Kraft unsere Wirklichkeit bewusst zu erschaffen.
Drittes Auge – Vision vs. Illusion
Das dritte Auge (Ajna Chakra) als 6. Chakra erlaubt uns klarer zu unterscheiden zwischen Vision und Illusion. Hier geht es um das direkte SEHEN von dem was wahr ist, was bedeutet in jeder Lebenssituation die Lehre zu erkennen. Wir verbinden uns mit unserer Intuition und unsere archetypische Identität, die über unser persönliches Leben hinaus geht wird erweckt.
Kronenchakra – Einheit vs. Trennung

Im 7. Chakra dem Kronenchakra (Sahasrara Chakra) löst sich die Dualität und Trennung und somit auch Form, Raum & Zeit komplett auf. In diesem Zentrum herrscht das Einheitsbewusstsein und ein unmittelbarer Zugriff auf alles, da es nicht mehr linear sondern allumfassend ist. Unsere universelle Identität wird erfahrbar als ein reines WISSEN. Die gesamte Schöpfung ist ein einziger ewiger GEDANKE ohne Anfang und ohne Ende.
Die oberen drei Chakren (5-7) beschreiben mehr unsere spirituelle Natur, währen die unteren drei Chakren (1-3) unsere menschliche Natur beschreiben. Das Herzchakra spielt bei diesem Übergang eine zentrale und essentielle Rolle und liefert uns die notwendige Energie, um die Herausforderungen auf diesem Weg zu meistern.
Willst du mehr über die tantrische Yogapraxis und das Energiesystem erfahren? Dann schau mal bei folgenden Workshops vorbei:
- Tantric Hatha Vinyasa Yoga – The Union of Sun & Moon am 15.12.2019 @mindatlarge, Dortmund Hörte
- Tantric Hatha Yoga Vinyasa Yoga – The Union of Sun & Moon am 19.01.2020 @Youga, Darmstadt
Enjoy <3 Ella
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