Dirty Shadows IV – Don’t Sacrifice the Self for the Selfie!

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Das Problem des Werden Wollens

Fühlst du dich öfter mal nicht gut genug? Hast du manchmal das Gefühl dass du dich, deinen Körper und dein Leben noch etwas optimieren könntest? Das es noch etwas braucht, um endlich glücklich sein zu können? Herzlich Willkommen im Club, denn du bist nicht allein.

Dieses ständige Getriebensein und Werden wollen wird uns nämlich von klein auf in die Wiege gelegt. Oder kennst du abgesehen von deiner weisen Oma Menschen, die einfach so glücklich und zufrieden sind? Die mit sich im Reinen sind und genau da sind, wo sie sein wollen? Die Frieden mit ihrem Körper und ihrem Leben geschlossen haben? Die nichts an sich auszusetzen haben und sich so richtig wohl in ihrer Haut fühlen? Social Media macht uns das Schaulaufen noch einfacher. Jetzt sehen wir das scheinbar perfekte Leben von Menschen in perfekt durchtrainierten Körpern und unser modernes Credo lautet:

„Hasse was, biste was, hasse nichts, biste nichts!“

 

Und wenn es nicht das Statussymbol ist, dann eben der perfekt geformte Hintern. Wo wir gerade bei Hintern sind, während Männer immer noch Brust und Bizeps trainieren, trainieren die Frauen von heute vor allem ihren Gluteus Maximus und strecken ihren heißen Hintern in knappen Höschen in die Kamera, am besten mit einer kleinen Mindfulness-Floskel dahinter:

„I am not just my butt, but I’m loving it.“

 

fotocredit: Scott Webb @ Unsplash

Und wenn auch du deinen wohltrainierten und ebenso wohlverdienten Knackarsch präsentierst, und deinen wunderschönen Körper feierst, dann

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

Wie schön, dass du dich in deinem Körper wohlfühlst. Denn so sollte es sein, jede Frau und jeder Mann haben es verdient sich schön und wertvoll zu fühlen, wie sie sind. Aber die Realität sieht für viele eben anders aus. Während wir vor Instagram hängenbleiben, vergessen wir, dass wir einzigartige und abgefahrene Wesen sind, die als Unikat in diese Welt kommen, um ihre ganz individuelle Note zur Symphonie des Lebens hinzuzufügen, anstatt lediglich das teilweise inszenierte Leben anderer zu verfolgen. Zu oft werden wir zu Konsumenten anderer Leben, anstatt unser eigenes zu erschaffen. Und wenn du eher auf der kreativen Instagram Seite stehst, sei mal ehrlich zu dir: Mit welcher Intention postet du deine Bilder? Um dich dazustellen oder um andere zu inspirieren? Und wie oft checkst du deinen Account und hoffst auf die nächste positive Rückmeldung deiner Follower?

fotocredit: Erik Lucatero @ Unsplash

 

Glückliche Menschen konsumieren nicht genug!

Das Problem liegt aber nicht in dir oder mir, es ist vielmehr ein Fehler im System. Dieses System, in dem wir leben, ist darauf ausgelegt, dass wir uns Scheiße fühlen. Wieso fragst du dich?

Unsere Wirtschaft folgt einer kontinuierlichen Steigerungslogik. Das bedeutet, um den Status Quo des Systems aufrecht zu erhalten, müssen wir bzw. muss der Staat jedes Jahr mehr Umsätze erzielen als im Vorjahr. Für den Konsumenten also uns bedeutet das, dass wir zwangsläufig mehr Geld für Dinge ausgeben müssen, egal ob wir diese dann überhaupt aufgrund der permanenten Verknappung der Zeit konsumieren können oder nicht.

Diese Leistungsgesellschaft mit ihrer permanenten Steigerungs- und Optimierungslogik trichtert uns von klein auf ein, jeden Tag ein bisschen besser, schneller und höher hinaus schießen zu müssen. Haben wir einen Meilenstein in unserer beruflichen Karriere erreicht, folgt gleich die Suche nach dem Nächsten. Auch privat wollen wir uns optimieren, um die beste Version unserer selbst sein. Da spricht ja auch nichts gegen, denn das Potential in uns ist unendlich. Aber schöner wäre es doch, wenn wir uns jetzt bereits cool fänden und einen gesunden Bezug zu uns selbst hätten.

Werbung, die Medien und wünschenswerte Wirklichkeiten

Der Grund wieso ich nach meinem Master Studium nie in die Medienbranche einsteigen wollte, war dieses selektive Erschaffen von wünschenswerten Wirklichkeiten und das Schüren von Bedürfnissen, die wir ohne die (sozialen) Medien gar nicht erst hätten. Werbung vermittelt uns absichtlich das Gefühl noch nicht vollständig zu sein, damit wir mehr Geld für Dinge ausgeben, die wir eigentlich nicht brauchen, aber die uns zumindest kurzfristig das Gefühl vermitteln endlich klug, schön und wertvoll zu sein. Was können wir also tun? Anstatt ständig in den Spiegel zu schauen, schau nach Innen!

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We sacrifice the SELF for a Selfie!

Dieses passende Zitat habe ich aus dem Interview von Jay Shetty und Deepak Chopra über sein Buch „Radical Beauty“. Wenn du keine Lust hast dir das ganze Interview anzuhören, dann schau ab Minute 20:30 – 22:50 mal rein.

 

„Instead of polishing the pattles of the rose, just water the roots!“ – Deepak Chopra

 

Anstatt die Rosenblätter (dein äußere Erscheinungsbild) aufzupolieren, beginne die Wurzeln sprich deine Essenz zu wässern.

Natürlich ist das Selfie eine Reflexion des Selbst, aber ohne die Verbindung zum Selbst wird uns auch kein glänzendes Selfie glücklich machen. Wieso? Weil es das Selbst in uns ist, dass in seiner Essenz bereits vollkommen und perfekt ist, dem wir nichts hinzufügen oder abziehen müssen. Dieses „Selbst“ ist unser inneres Sein auf das all die spirituellen Traditionen hinweisen. Ohne diese Verbindung sind wir nichts anderes als leere Hüllen, die verzweifelt im Außen nach Bestätigung, Wertschätzung und Liebe lechzen. Björk beschreibt es in ihrem Song ganz treffend:

You'll be given love
 You'll be taken care of
 You'll be given love
 You have to trust it

Maybe not from the sources
 You have poured yours into

Maybe not From the directions
 You are staring at

Twist your head around
 It's all around you
 All is full of love
 it's all around you

Zurück zum Selbst, dann klappt’s auch mit dem Selfie!

Vielleicht erinnerst du dich an deine Kindheit, wo du noch frei von jeglicher Konditionierung und Vorstellung wie du zu sein und auszusehen hast, warst. Wo du dich verbunden gefühlt hast, mit dir selbst und der Welt und anderen noch offen und vorurteilslos gegenüber getreten bist.

Dieses innere Sein ist unsere Essenz und zwischendurch blitzt es hervor, wenn wir beginnen zu spielen (check mal Paddys Artikel zum Thema „Come out and play“), wenn wir uns euphorisch, leicht und frei fühlen und wir komplett mit dem Moment und dem was wir tun verschmelzen.

Je mehr wir in der Freude und in der Leichtigkeit sind, umso mehr strahlen wir von innen heraus und optimieren nebenbei auch die Qualität unserer Selfies. Nichts ist überzeugender als ein echtes Lachen, nichts schöner als pure Lebensfreude.

 

Was können wir tun, um zurück zum „Selbst“ zu kehren?

1. Connect with other Selfs and unfollow the Selfies!

Finde heraus, welche Menschen dich in die Freude und Leichtigkeit bringen und dich annehmen und wertschätzen, wie du bist. Dann entscheide dich bewusst dafür mehr Zeit mit Leuten zu verbringen, die dich in deine Kraft führen, die dich unterstützen, motivieren und inspirieren und dabei selbst authentisch und echt sind. Das sind genau die Menschen, die mit ihrem inneren Selbst verbunden sind.

Gleichzeitig verbringe weniger Zeit mit Menschen, die dich runterziehen und klein machen. Das bedeutet auch, dass du deine Social Media Feeds aufräumst. Entscheide dich bewusst dafür, nur Leuten zu folgen, die dich positiv motivieren du selbst zu sein, anstatt irgendeinem verdrehten Schönheitsideal hinterher zu jagen.

2. Be yourSELF, because everybody else is already there!

Anstatt jemanden zu kopieren und nachzueifern, finde heraus wer du wirklich bist und was dich individuell und einzigartig macht. Was macht dir Freude? Was macht dich besonders? Wenn du diese Fragen nicht beantworten kannst, dann frage deine Liebsten, wieso sie so gerne mit dir Zeit verbringen und was sie an dir schätzen.

Räume dir mehr Quality Time mit dir selbst ein und vertiefe die Fähigkeiten, die du gerne ausübst. Stell dir die Frage:

„Wenn Geld keine Rolle spielen würde, was würde ich tun, was würde ich lernen wollen und wo würde ich leben?“

Und dann schau welche Dinge du JETZT bereits realisieren kannst. Viele Dinge müssen wir ausprobieren, um zu wissen, ob sie uns wirklich Spaß machen und ob sie uns liegen. Anstatt passiv Netflix, Faceback & Co zu konsumieren, werde aktiv und kreativ, probiere dich aus, experimentiere und vor allem spiele!

3. Mindfulness in Action – Yoga, Meditation & Affirmation

Finde heraus welche Tätigkeiten dich in den Moment führen und dir erlauben deine Gedanken und Selbstzweifel zur Ruhe kommen zu lassen. Unsere Gedanken sind in den meisten Fällen recycelte Glaubenssätze unserer Umwelt. Unser Problem ist, dass wir diese undistanziert für wirklich halten und uns mit ihnen identifizieren.

Wenn ich mir bewusst werde, dass gewisse Gedanken in mir mich schlecht fühlen lassen, dann tue ich alles, um aus meinem Kopf zurück ins Körpergefühl zu gelangen. Manchmal reicht es schon den Atem zu beobachten, zum Yoga zu gehen oder Yoga Nidra, den Schlaf der Yogis zu praktizieren. Wenn du Lust hast, dann schau mal auf unserem YouTube Kanal vorbei, dort gibt’s eine geführte Yoga Nidra Praxis mit mir.

Durch Achtsamkeit kannst du den negativen Gedankenstrom unterbrechen und deine Wahrnehmung auf dein Körpergefühl richten. Von dort aus kannst du dann langsam beginnen deine Aufmerksamkeit auf den nächst heilsameren Gedanken zu lenken. Auch die Arbeit mit einem Mantra oder mit einer positiven Affirmation ist kraftvoll. Ich nutze im Moment innerhalb meiner Yoga Nidra Praxis diese Affirmation:

„Ich liebe meinen Körper und fühle mich wohl in meiner Haut!“

4. Love your Self!

Anstatt darauf zu warten, dass andere dir deine Wünsche und Bedürfnisse erfüllen, beginne dich um dich selbst zu kümmern. Behandle dich selbst, wie du deine beste Freundin/deinen besten Freund behandeln würdest. Schenk dir selbst die Zeit und Aufmerksamkeit, die du brauchst Plane Wellness und Entspannung in dein Leben ein. Beginne das Schöne in und an dir zu zelebrieren und dann wenn es aus tiefsten Herzen kommt:

„Take a Selfie, because you are beautiful!“

 

fotocredit: Hannah Grace @ Unsplash

Was sind deine Tipps und Tricks, die dir helfen, dich mit dir selbst zu verbinden? Wir freuen uns von dir zu lesen!

ENJOY,

Ela

 

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