Alles im Universum entsteht aus dem Zusammenspiel der fünf Elemente Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther. Die fünf Elemente auch Maha Bhutas genannt, sind daher das Fundament des gesamten physischen Universums. Je mehr wir die Gesetze der Natur und ihre Beschaffenheit verstehen, umso mehr können wir dieses Wissen in unserer individuellen Yogapraxis und in unser Leben integrieren. Hier ein kurzer Überblick über das Element Wasser, seine Eigenschaften und wie du dieses Element in deiner Yogapraxis stärken kannst.
Wasser
Das Element Wasser steht für alle Flüssigkeiten im Körper, für alles was in seiner Form eher fließend, weich und anpassend ist. Wasser ist der Träger und die Transportsubstanz des Lebens. Allein der menschliche Körper besteht zu 70 % aus dem Element Wasser, dass sich z.B. im Blut, im Lymphsystem, in Tränen, Schweiß oder Speichel wiederfindet. Auf der körperlichen Ebene ist dieses Element für die Versorgung bzw. den Transport von Nährstoffen und Informationen sowie für die Entgiftung des Körpers zuständig. Wasser gilt auch als universelles Symbol für die Seele, daher auch für alle seelischen Prozesse in Form von Gefühlen und Emotionen, die sich beispielsweise durch Angstschweiß oder Tränen der Trauer oder Freude manifestieren. Da Wasser sich jeglicher Form anpassen kann, steht es auch für die Anpassungsfähigkeit und Veränderung, sowie für die Fähigkeit Loszulassen.
Das Wasserelement im Alltag
Hast du Lust das Wasserelement mehr in deinen Alltag zu bringen? Diese Fragen können dir dabei helfen. Nehme dir Zeit und lass sie auf dich wirken.
Wasser in der Yogapraxis
Sich mehr mit dem Wasserelement zu verbinden, gibt uns das Gefühl im Flow zu sein, lässt unsere Bewegungen weich und fließend werden und stärkt die Wahrnehmung für die emotionalen Prozesse in uns. Das Becken und die Hüfte entsprechen auf der körperlichen Ebene diesem Element. Indem wir mehr ins Fühlen kommen, anstatt alles zu zerdenken, werden wir sensibel für das was innerhalb und außerhalb von uns vorgeht. Wasser verbindet uns mit dem Genuss, der Lust und dem Gefühl von Lebendigkeit, solange es in uns frei fließen kann. Bewegen wir uns zu wenig oder gar nicht, beginnt auch der Körper star, unflexibel und hart zu werden.
1. Synchronisation von Atem und Bewegung
In der Hatha Vinyasa Yoga Praxis wird das Wasserelement von Natur aus durch die Synchronisation von Atem und Bewegung gefördert. Der Atem leitet die Bewegungen und lässt Form in Form übergehen. Eine noch weicher fließende Hatha Vinyasa Praxis entsteht, wenn die Einatmung kurz vor der Bewegung beginnt und nach der Bewegung ihren Höhepunkt erreicht, ehe die Ausatmung vor der nächsten Bewegung beginnt, die Bewegung der Ausatmung folgt und erst kurz nach dem Ende der Bewegung endet. Auf diese Art und Weise initiiert und umschließt der Atem die gesamte Bewegung.
2. Fließende Übergänge zwischen den Asanas
Während die Asanas wie die Perlen einer Girlande sind, ist der Atem das verbindende Band zwischen den Perlen. So beschreibt Ronald Steiner die Synchronisation von Atem und Bewegung. In einer Yogapraxis, bei der das Wasserelement gestärkt wird, kann die Aufmerksamkeit mehr auf den Übergängen zwischen den einzelnen Asanas liegen. Der Weg ist somit wichtiger als das Ziel bzw. die Endposition. Verbunden mit der Synchronisation von Atem und Bewegung generiert dieser Fokus einen weich fließenden Flow lässt die Asanapraxis zu einer dynamischen Meditation werden.
3. Kräftigung und Öffnung der Hüfte
Die Hüfte und das Becken stehen auf der körperlichen Ebene für das Element Wasser. Die Hüfte als das größte Gelenk im Körper braucht sowohl Stabilität als auch ein gewisses Maß an Flexibilität, um bis ins hohe Alter die Basis der Wirbelsäule stabil zu halten ohne Beweglichkeit und Geschmeidigkeit einzubüßen. Der Einsatz von Mulabandha (siehe Teil 1: Erde) ist auch hier entscheidend, um gerade den empfindsamen Übergang zwischen dem Becken und der Lendenwirbelsäule zu stabilisieren. Alle Asanas, die die Muskulatur, um den Hüftgürtel stärken bzw. die Beweglichkeit der Hüfte in alle Bewegungsrichtungen erhalten, gehören zu einer Yogapraxis, die das Wasserelement stärken.
4. Iliopsoas – Halten und Loslassen
Aufgrund unserer westlichen Lebensweise leiden viele Menschen an chronischen Rückenschmerzen der Lendenwirbelsäule. Häufig lassen sich viele Spannungen im Iliopsoas, dem Hüftbeuger und Rumpfstabilisator feststellen. Einige bezeichnen ihn sogar als the Seed of the Soul, der emotionale Traumata festhält und speichert. Sich mehr und mehr mittels der Atmung in hüftöffnende Asanas hinein zu entspannen und alle aufkommenden Emotionen zu erleben und anzunehmen, unterstützt bei dem Prozess der Integration alter Wunden. Da der Iliopsoas der tiefliegenste Muskel ist und direkt an der Wirbelsäule ansetzt (T12-L4) ist er meist auch nicht gut ausgeprägt. Um die tieferliegende Rumpfmuskulatur zu aktivieren, müssen Asanas länger gehalten und stabilisierende Positionen eingenommen werden.
Asanas für das Wasserelement
Asanas für die Stabilität des Beckens

Virabhadrasana B

Utthita Padangustasana D
Asanas für Flexibilität der Hüften

Tarasana Variation 2

Tarasana